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BB 2017, 552
 

Im Blickpunkt

Abbildung 13

Die weltweiten Investitionen in Fintechs sind im vergangenen Jahr um fast 50 % zurückgegangen: von 46,7 Mrd. (2015) auf 24,7 Mrd. Dollar (PM KPMG vom 21.2.2017). Aus Private Equity – so die PM weiter – floss mit 11 Mrd. Dollar deutlich weniger Geld als noch im Jahr zuvor (18 Mrd.). Dafür sei 2016 mit 13,6 Mrd. Dollar etwas mehr Venture Capital in Startup-Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich investiert worden als 2015 (12,7 Mrd.). Dazu kämen noch 100 Mio. Dollar im Rahmen von M&A-Deals. Das habe der aktuelle “Pulse of Fintech” von KPMG ergeben, der die weltweiten Investitionen in diesem Start-up-Segment analysiert. Eine deutliche Zunahme verzeichneten Investments in Start-ups aus dem Versicherungsbereich: So sei 2016 mit knapp 1,2 Mrd. Dollar fast doppelt so viel Geld in Insurtechs wie noch im Jahr zuvor (590,2 Mrd.) geflossen. Und auch Unternehmen aus dem Bitcoin- und Blockchain-Umfeld hätten mehr Investitionen für sich verbuchen können: Hier sei die Summe von 441 Mio. Dollar (2015) um 23 % auf 543,6 Mio. im vergangenen Jahr gestiegen. KPMG-Partner Sven Korschinowski dazu: “Viele Finanzdienstleister haben inzwischen eingesehen, dass sie auch in diesem Segment durch eine Zusammenarbeit mit Fintechs ihre eigene Transformation schneller vorantreiben können.” – Dass immer mehr Großunternehmen in Start-ups aus dem Tech-Bereich investieren ist auch das Ergebnis der EY-Studie “Funding, Growth and Profitability: Tech Start-ups finding the right balance”. Sie möchten, so heisst es in der diesbezüglichen EY-PM vom 20.2.2017, auf diesem Weg vielversprechende Ideen fördern, die zu ihrem Unternehmen und ihrem Geschäftsmodell passen. “Großunternehmen investieren bevorzugt in Start-ups aus dem Tech-Bereich, um häufig bestehende Lücken in der Digitalisierung zu schließen und die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten”, sagt Thomas Prüver, Partner bei EY. Dazu nutzten Großunternehmen und Konzerne zwei Wege: Auf der einen Seite träten sie selbst als Venture-Capital-Investoren auf, um sich an Start-ups bereits in Frühphasen zu beteiligen, oder sie übernähmen die jungen Firmen in einem späteren Stadium. Aber auch der deutsche Mittelstand interessiere sich zunehmend für Start-ups, um den digitalen Wandel zu bewältigen. Zum digitalen Wandel im Mittelstand s. auch die Meldung auf der zweiten Seite dieses Wochenüberblicks.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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