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BB 2025, 2537
 

Im Blickpunkt

Abbildung 16

Die Vergütung der Vorstände deutscher Spitzenunternehmen (DAX, MDAX und SDAX) ist gemäß einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 19.10.2025 im vergangenen Jahr von durchschnittlich 2,65 Mio. Euro auf 2,57 Mio. Euro gesunken – ein Rückgang um drei Prozent. Um denselben Wert sei die Vergütung der Vorstandsvorsitzenden gesunken, von 3,72 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 3,62 im vergangenen Jahr. Deutliche Gehaltsrückgänge habe allerdings nur die Gruppe der weiblichen Vorstandsmitglieder hinnehmen müssen: So habe das durchschnittliche Gehalt weiblicher Vorstandsmitglieder (ohne CEO) bei 2,15 Mio. Euro gelegen, 270 000 Euro weniger als im Jahr zuvor (– 11 %). Bei den Männern sei das durchschnittliche Vorstandsgehalt dagegen um 10 000 Euro (+ 0,4 %), von 2,26 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 2,27 Mio. Euro im Jahr 2024 gestiegen. Damit habe sich der Trend der Vorjahre umgekehrt: Erstmals seit 2014 verdienten die Frauen in Deutschlands Vorständen weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Dies seien die Ergebnisse des “Mixed Compensation Barometers” von EY. Dazu Jens Massmann, EY-Partner und zuständig für das Thema Vorstandsvergütung: “Nach einem relativ starken Verdienstanstieg der Vorstände im Jahr 2023 zeigten die Zahlen für die Gehälter der Spitzenmanagerinnen und -manager im vergangenen Jahr leicht nach unten. Dies ist vor allem der insgesamt eher schwachen Umsatz- und Gewinnentwicklung der Unternehmen geschuldet. Zudem war die Kursentwicklung beispielsweise des DAX im Jahr 2024 zwar insgesamt positiv – die Performance der einzelnen Unternehmen war allerdings sehr unterschiedlich und heterogen.” Den deutlichen Rückgang des Durchschnittsgehalts bei weiblichen Vorstandsmitgliedern führe Massmann insbesondere auf die teils erheblich niedrigeren Gehälter neu bestellter weiblicher Vorstände zurück: “Die Zeiten, als weibliche Vorstände eine seltene Spezies waren und teils sehr hohe Gehälter fordern konnten, sind vorbei. Heute steigen weibliche Top-Managerinnen mit einem niedrigeren Gehalt ein als noch vor einigen Jahren – und das wirkt sich stark auf das gesamte Gehaltsgefüge in der Gruppe der weiblichen Vorstandsmitglieder aus.”

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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