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IP-/IT-Mediation (2018), S. V, VI 
Vorwort 
Michael Groß 

V Vorwort

In immer mehr europäischen Unternehmen gibt es Vorstandsbeschlüsse, wonach bei IPR-Streitigkeiten

  • als bevorzugte Variante, und zwar vor (!) Schiedsverfahren und staatlichen Gerichtsverfahren die Mediation zur Streitschlichtung verwandt wird und

  • von diesen Firmen nur noch Kanzleien mandatiert werden, die in der Lage sind, in allen Arten der Streitschlichtung (z.B. Verhandeln, staatliche Gerichtsverfahren, Schiedsverfahren, Mediation) beraten zu können.

Diese Tendenz hat sich in den letzten fünf Jahren weiter verstärkt. Aussagen u.a. von Unternehmensjuristen und die eigenen Erfahrungen des Verfassers als Schiedsrichter, Schiedsgutachter und Mediator seit 1993 zeigen, dass gerade bei der Industrie ein wachsender Bedarf für schnelle und preiswerte Streitvermeidungs- und Streitlösungsmechanismen besteht. Ein effizientes Risiko- und Konfliktmanagement wird umso dringlicher, als angesichts immer komplexerer Produkte, kürzerer Produktlaufzeiten und gleichzeitiger Internationalisierung der Geschäftsbeziehungen nicht nur bei der Produktentwicklung und -vermarktung, sondern auch bei Streitigkeiten Kosten und Zeit eine noch wesentlichere Rolle spielen, als dies früher der Fall war. Bei sinkenden Margen und kürzeren Produktzyklen müssen auch die Streitigkeiten möglichst zeitnah und kostengünstig beigelegt werden. Aufgrund der genannten Faktoren ist jedoch das Gegenteil die Regel.

Die zeitnahe Streitbeilegung steht dabei absolut im Vordergrund. Der Zeitfaktor wird im Hinblick auf neue Technologien noch entscheidender werden. Als Beispiele, denen auch die EU-Kommission einen sehr hohen Stellenwert einräumt, seien nur der ab 2020 geltende neue Mobilfunkstandard 5G und IoT (Internet of Things) genannt.1

Sehr herzlich danke ich auch

  • Frau Marianne Bösl, Rechtsanwältin/Mediatorin, Weßling,

  • Herrn Prof. Dr. Reinhard Greger, Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg i.R., Richter am Bundesgerichtshof a.D.,

  • VI Frau Tina Marschall, Rechtsanwältin/Mediatorin, Leitung Recht, Patente & Lizenzen, Medigate GmbH der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf,

  • Frau Judith Schallnau, Rechtsanwältin/Mediatorin, WIPO Schiedsgerichts- und Mediationszentrum, Genf, Schweiz, und

  • Herrn Volker Schlehe, Rechtsanwalt/Mediator, München,

für ihre Gastbeiträge.

Der Autor beabsichtigt mit diesem Werk die folgenden Ziele:

  • Am Beispiel der Mediation im IP-/IT-Recht soll gezeigt werden, dass alle Firmen sich mehr als bisher bewusst werden, dass – falls noch nicht geschehen – ein effizientes Risiko- und Konfliktmanagement im Unternehmen einzuführen ist;

  • dass die Mediation ein (!) geeignetes Mittel ist, IP- und IT-Streitigkeiten schnell und kosteneffizient beizulegen.

Für Anregungen und den Austausch von Erfahrungen bin ich sehr dankbar.

München, Juni 2018

Dr. Michael Groß

Rechtsanwalt, Mediator

1 Diese Thematik, die von der EU-Kommission in einer Stellungnahme vom 29.11.2017 behandelt wird, ist Gegenstand des neuen ausführlichen Teils D.
 
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