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BB 2014, 1193
 

Im Blickpunkt

Abbildung 4

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am 29.4.2014 die Methodik und die makroökonomischen Szenarien für den Bankenstresstest 2014 bekanntgegeben (www.eba.europa.eu; s. dazu ausführlich die untenstehende Meldung). Der Stresstest – so die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin, www.bafin.de) – ist Teil des Comprehensive Assessment, das der Vorbereitung auf den Einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken in der EU (Single Supervisory Mechanism – SSM, vgl. dazu Gstädtner, RdF 2014, 4 ff.) dient. An dem Test nehmen 124 europäische Institutsgruppen teil, die, gemessen an der Bilanzsumme, jeweils mindestens 50 % der nationalen Bankensektoren abdecken. Der Test solle zeigen, wie widerstandsfähig die Institute gegen verschärfte Marktbedingungen wären. Eine gemeinsame Methodik, einheitliche Szenarien und eine abgestimmte Offenlegung sollten sicherstellen, dass die Ergebnisse kohärent und vergleichbar seien. Ziel sei es, EU-weit vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, den Bankensektor besser zu durchleuchten und die Arbeit der Aufseher zu vereinfachen. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, kommentierte die Stresstestszenarien wie folgt: Sie “machen klar, dass die Banken ein harter Test erwartet. Dies ergibt sich insbesondere auch dadurch, dass alle Staatsanleihen in signifikante Stressszenarien einbezogen werden. Der Test ist auch bei den Vorgaben zur wirtschaftlichen Rezession härter als beim vorangegangenen Mal. Das ist gut und richtig so, damit Kapitallücken aufgedeckt werden können und Vertrauen in die Stabilität des Bankensektors zurückgewonnen wird. Nur dann kann die Europäische Zentralbank tatsächlich die europäische Aufsicht zum 4.11.2014 ohne Altlasten übernehmen. Klar muss aber auch sein, dass ein bestandener Stresstest nicht heißt, dass dieses Kreditinstitut auch ein tragfähiges Geschäftsmodell besitzt. Denn jeder Stresstest ist hypothetisch. Und umgekehrt bedeutet ein im Stresstest ermittelter Kapitalbedarf nicht, dass diese Bank keine Zukunft hat.”
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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